Teil 2 - Nominal skalierte Daten - Stochastischer Zusammenhang

Die optimale Stichprobengrösse kann abgeschätzt werden, wenn der Freiheitsgrad der k*l-Feldertafel, die Effektstärke, das -Fehler-Risiko und die Teststärke (1- ) bekannt sind.

Der Freiheitsgrad df ist durch die Ausgestaltung unserer 3*4-Feldertafel vorgegeben, df = (k-1)*(l-1) = 6. Das -Fehler-Risiko und die Teststärke können nach den Gepflogenheiten gewählt werden. In Anbetracht der kulturellen Brisanz der Fragestellung möchten die Studierenden nur ein a-Fehler-Risiko von 0,01 eingehen, für die Teststärke (1- ) wählen sie wie üblich 0,8.

Die Bestimmung der Effektstärke stellt uns nun aber vor ein unlösbares Problem: Vor der Befragung ist unklar, wie die Zellen unserer 3*4-Felder-Tafel besetzt sein werden. So kann weder die Nullhypothese H0 noch eine spezifische Alternativhypothese H1 explizit formalisiert werden. Wir können nur die Nullhypothese verbal formulieren, sie lautet: Zwischen den beiden Merkmalen "Schulabschluss" und "Bevorzugter Filmtyp" besteht kein stochastischer Zusammenhang.

Für die Bestimmung der Effektgrösse reicht dies nicht aus, wir müssen die Effektgrösse auf der Grundlage inhaltlicher Überlegungen festlegen.

Die Studierenden machen sich in dieser Hinsicht kundig und finden in der Literatur Untersuchungen mit ähnlichen Fragestellungen aber völlig anderen Designs. In diesen älteren Studien zeigte sich meist ein signifikanter aber nicht speziell ausgeprägter Zusammenhang zwischen dem Ausbildungsniveau der Befragten einerseits und den von ihnen bevorzugten Medienbeiträgen andererseits.

Auf der Grundlage dieses Vorwissens scheint es unseren Studierenden vertretbar, für die geplante Untersuchung einen mittleren Effekt zu erwarten. Sie wählen gemäss Tabelle "Effektgrösse und optimaler Stichprobenumfang" = 0,3.

Damit sind alle Angaben zusammengetragen, der Umfang der zu untersuchenden Stichprobe kann abgeschätzt werden. Wieviele Personen müssen gemäss Tabelle "Effektgrösse und optimaler Stichprobenumfang" gesamthaft befragt werden?
nopt = 210
 
Lösungshinweis:
Konsultieren Sie in der Tabelle "Effektgrösse und optimaler Stichprobenumfang" den Absatz "5. Zusammenhang von zwei nominal skalierten Variablen / 5.a Planung einer Untersuchung". Der Freiheitsgrad unserer 3*4-Feldertafel beträgt df = (k-1)*(l-1)=6. Als a-Fehler-Risiko wurde 0,01 und als Teststärke (1-b) = 0,8 gewählt. Gefordert ist eine Effektgrösse von 0,3.