Einführung - Teil 4

Was können wir unserem Beispiel bis hierher entnehmen?

Es sind zwei an sich bekannte Tatsachen, auf die wir etwas näher eingehen wollen:

  1. Wenn wir bei einer unspezifischen Alternativhypothese H1 die Arbeitshypothese H0 annehmen, so ist das -Fehler-Risiko nicht einschätzbar. In anderen Worten: Wir können keine Angabe machen, mit welcher Wahrscheinlichkeit H0 irrtümlicherweise beibehalten wird.
  2. Die Frage, ob bei der Interpretation eines um 2 Punkte höheren Stichprobenmittelwertes der Zufall ausgeschlossen werden darf, ist auch von der Stichprobengrösse n abhängig.
    In anderen Worten: Ob unsere Arbeitshypothese H0 verworfen werden kann, ist nicht nur vom Unterschied zwischen dem Stichproben- und dem Populationsmittelwert abhängig, sondern auch von der Stichprobengrösse n!
    Dies bedeutet: Bei genügend grossen Stichproben wird jede noch so kleine Differenz zwischen dem Stichproben- und dem Populationsmittelwert signifikant.

Forschungsresultate, die anhand entscheidungsstatistischer Verfahren gewonnen wurden, sind aus diesem Grunde bezüglich der Grösse der nachgewiesenen Unterschiede und der in der spezifischen Untersuchungen verwendeten Stichprobengrössen zu hinterfragen.

Im Theorieteil wollen wir uns das hierfür notwendige Wissen erarbeiten.